Der Name Bürstadt stammt von der Bezeichnung “Bisos Stätte”.

Der Frankenfürst Biso hatte Besitzungen. Bürstadt liegt in einer der kultur- und geschichtsträchtig ältesten Landschaften Deutschlands.

Bedingt durch die Fruchtbarkeit, die nicht zuletzt den Wild- und Artenreichtum der Oberrheinebene, wurden schon sehr früh die Hochufer des Rheins besiedelt. Grabhügel in den Wäldern von Bürstadt ergaben einige Hallstattfunde. Bemerkenswert ist eine Anzahl von funden aus der frühen La Tenezeit. Außerdem befinden sich Reste einer ausgedehnten römischen Siedlung am Rand des Bürstädter Waldes.

Historische Karte BürstadtsFür den Reisenden befindet sich Bürstadt, in dem sich einst ein karolingischer Königshof befand, auf halben Weg zwischen der auf eine keltische Gründung zurückgehende Nibelungenstadt Worms und der ehemaligen Reichsabtei Lorsch.

 

 

 

Chronologie:

Der Sackstein im Westen 
der Bürstädter Gemarkung2500 bis 1500 vor Christi Geburt - Der Sackstein, bis 1721 noch Kluck- oder Hinkelstein genannt. Menhir, wahrscheinlich aus der ausgehenden Jungsteinzeit.

500 vor Christi Geburt: Die sogenannte "La Tenezeit". Handgeformter Becher mit Fingermuster. Ältester Fund aus dem heutigen Ortskern von Bürstadts.


die Zeit nach Christi

69-79: Das rechtsrheinische Gebiet zwischen Neckar und Main wird römisch. Vermutlich entstanden der spätere Königshof zu Bürstadt und der Boxheimerhof aus einem römischen Gutshof, wie es beim Kloster Altenmünster zu Lorsch der Fall war.

400-450: Die Burgunder beherrschen das Gebiet und halten Worms als ihre Hauptstadt. Es kann angenommen werden, daß die Jagdszene in der Siegfried getötet wurde, in dem späteren Reichsbann Forehahi (königl. Forst- und Jagdgebiet) zwischen Rhein und Bergstraße stattfand. (Nibelungensage)

496: Clodewech aus dem Geschlecht der Merowinger schlug in einer Schlacht bei Lolbiacum an der Grenze der Stammesgebiete der Alemannen. Seine ärgsten Feinde waren geschlagen und er drängte diesen Volksstamm weiter nach Süden zurück. Auf diese Weise wurde der alemannische Boden Bürstadts fränkisches Land.

764: Gründung des Klosters Lorsch - Im 9.-12. Jahrhundert gehörte es zu den größten und mächtigsten Benediktiner Abteien Deutschlands. Gegründet durch den Graugrafen Kankor und seiner Mutter Williswinda in seinem Herrensitz. Es war zur Zeit Pippins III . , des Kurzen. Der Herrensitz war ein römisches Landhaus gewesen, nur durch eine kleine Kirche erweitert.

767: 1. November - Thuringbert, der Bruder des Gaugrafen Kankor (Cancor), schenkt dem bereits 764 auf dem Landgut seines Bruders gegründeten Lorscher Klosters den Platz zum bau eines neuen, größeren Klosters und ein Mansus (eine Wiese mir Ackerland) in der "Birstather marca". Erste urkundliche Erwähnung von Bürstadt.

776: Die gottgeweihte Eufemia, Tochter des Grafen Karkor, schenkte ihre Güter in Villa et marca Babestat dem Kloster Lorsch am 1. Oktober 776. Auch ihr Bruder Heimerich vermachte seinen Besitz in Bobstadt der Abtei Lorsch (782). Erste urkundliche Erwähnung von Bobstadt.

789: Erste urkundliche Erwähnung vom Boxheimerhof. In einer Urkunde trägt er den Namen "Villa wizzilin" oder "Wizzelai". Im Jahre 1275 trägt der Hof bereits den Namen "Boxheim". Der Boxheimerhof war ein ehemaliges Klostergut der Reichsabtei Lorsch.

790: Im Winter 790/91 ist die Wormser Königspfalz abgebrannt. In ihr hatte Kaiser Karl der Große dreimal überwintert und auch zahlreiche Reichstage, Synoden und Kirchenfeste begangen. Auch zwei seiner Hochzeiten hat er hier gefeiert.

800: Am Weihnachtstag erhält Karl der Größte die weströmische Kaiserkrone.

861: 8. Juli - Ludwig der Deutsche, ein Sohn Kaiser Ludwigs des Frommen und und Enkel Karls des Großen, läßt an diesem Tag in Bürstadt eine Urkunde ausfertigen. Schenkung an den Grafen Christian. Der König befand sich damals offenbar auf dem Wege von Regensburg nach Frankfurt.

870: 1. bis 14. Mai - König Ludwig der Deutsche weilt in Bürstadt. Die Fuldaer Annalen, die offiziellen Charakter haben, berichten: Rex autem Hludowicus dies letariarum et pentecostes in villa Bisetat prope Wormatiamcelebravit. (König Ludwig aber feierte die Bittage und Pfingsten in der Villa Bürstadt bei Worms). Villa regalis = Königspfalz = königliche Meierei.

873: Ende April (Pfingsten) - Ludwig der Deutsche hält in Bürstadt eine Reichsversammlung (placitum) ab. Es werden Verhandlungen mit einer Gesandtschaft des dänischen Königs Siegfried geführt und ein Bote des großmährischen Fürsten Svatopluk empfangen. Außerdem fand die Aussöhnung zwischen Ludwig dem Deutschen und seinen Söhnen statt.

876: Tod Ludwig Des Deutschen und Bestattung in der Reichsabtei Lorsch.

877: 22. bis 26. Mai - König Ludig der Jüngere weilt in Bürstadt.

882: Tod Ludwig des Jüngeren und Bestattungin der Reichsabtei Lorsch.

882: 22. Mai - Kaiser Karl III . , der jüngste Bruder Ludwigs des Jüngeren, weilt in Bürstadt.

897: Die Reste des königlichen Besitzes in Worms und die alte Königspfalz mit der rechtsrheinischen Maraue gehen in den Besitz der Wormser Bischöfe.

954: Die Hunnen (Ungarn) kamen bis an den Rhein und überquerten ihn bei Worms (Etzel - Nibelungensage). Bürstadt im Vorfeld von Worms hatte sicherlich sehr zu leiden. Dieser Hunnenfeldzug könnte das Ende der Bürstädter Königspfalz gewesen sein.

976: Otto II . schenkt seinem Vasallen Biso Liegenschaften in Dorf und Mark Reichenbach (Rheinpfalz). Der Name Biso ist hier noch bezeugt.

983: Treffen verschiedener Herzöge bei Bürstadt und eine Reichsversammlung.
984: Mitte Mai und am 20. Oktober weilt Kaiser Otto III . in Bürstadt.

994: Im Mai weilt Kaiser Otto III . zum letztenmal in Bürstadt.

1002: König Heinrich II . verschenkt den Wildbann Forehahi an das Wormser Hochstift.

1122: 23. September - Verkündung des berühmten Wormser Konkoradts auf den Bürstädter Laubwiesen in Gegenwart von Kaiser Heinrich V. Der Investiturstreit wird beigelegt. (Kampf zwischen Kaiser und Papst um das Recht, hohe Geistliche zu ernennen und einzusetzen). Noch Anfang dieses Jahrhunderts ist der Flurname "Laubwiese" in der Flur 20/21 in der alten Bürstädter Germarkung erhalten.

1147: Im Juni/Juli lagert ein unter König Ludwig VII. von Frankreich stehendes französisches Kreuzfahrerheer in Erwartung weiteren Zuzugs auf den Laubwiesen bei Bürstadt.

1232: Bürstadt fällt zusammen mit der Reichsabtei Lorsch an das Mainzer Erzstift.

1427: Bobstadt wird Lehen der Herren von Wattenheim. Peter von Wattenheim erhält 82 Morgen Güter zu Bobstadt und das Gericht dort halb vom Bischof von Worms als Burglehen zum Stein.

1440: Nach dem Tod Peter von Wattenheims fallen die Güter wieder an das Stift Worms zurück.

1443: Bischof Johann von Worms gibt Dorf und Gericht Bobstadt an Konrad von Frankenstein, der der erste Lehnsherrnmann aus dem Frankensteiner Geschlecht im Amt zum Stein war. Diese Frankensteiner Zeit dauerte bis 1780.

1461: Bürstadt wird an die Kurpfalz verpfändet.

1495: 10. September - An diesem Tag wurden in Bürstadt 2 Kinder geboren, die mit den Köpfen zusammengewachsen waren. Es waren zwei Mädchen mit Namen Anna und Chatarina. Diese Mädchen erregten großes Aufsehen und wurden als Warnung des Himmels betrachtet.

1521: Reichstag zu Worms (Luther) - Die Fürsten lagern auf den Wiesen Bürstadts.

1542: Aus diesem Jahr befindet sich im Pfarrarchiv von St. Michael ein auf Pergament geschriebenes Hypothekenverzeichnis, das ein Beweis für das Bestehen einer selbstständigen Pfarrei zu Bürstadt ist.

1529: Hans von Frankenstein verleiht dem Dorf Bobstadt ein Gerichtssiegel.

Spätgotische Tür im 
Turm von Alt-St. Michael

1550: Um diese Zeit wurde wohl Alt-St.-Michael gebaut. Dieses Kirchlein wurde beim Bau der Barock-Kirche St. Michael im Jahre 1732 abgerissen.

1556: Der Kurfürst der Pfalz führt auch in Bürstadt die lutherische Religion ein.

1588: Ludwig von Frankenstein erläßt eine neue Dorfgerichtsordnung.

1608-1610: Der Unterbau des "Alten Rathauses", Ecke Main/Nibelungenstraße, stammt aus diesen Jahren.

1618-1648: - Der Dreisigjährige Krieg. Alle Häuser in Bürstadt sind niedergebrannt und das Dorf ist fast 10 Jahre ohne Bewohner. 1618 hatte Bürstadt ca. 700 Bewohner, 1648 nur noch 154.

1623: Bürstadt kommt wieder zum Erzbistum Mainz. Der katholische Glauben wird wieder eingeführt.

1717: Beginn der Bobstädter Gemeinderechnung.

1726 bis 1728 - Der Oberbau des "Alten Rathauses" Ecke Main-/Nibelungenstraße wird in seiner jetzigen Form erstellt.

1732: Baubeginn an der Barockkirche St. Michael.

1733: In diesem Jahr wurde das Schulhaus neben der Kirche St. Michael gebaut. Als Erbauer gilt Caspar Jonas. Dieses Haus diente später als Lehrerwohnung und ist heute im Besitz der Fam. Krammig.

1753: 16.9. - Weihe der Barockkirche St. Michael unter Pfarrer Joseph Thomas Loskandt aus dem Schultheißen Hertz.

1756: In diesem Jahr wurde der Turm von St. Michael errichtet.

Über das Dorf mit seinem weiß-schwarzen 
Fachwerkhäusern erhob sich 
ehemals das Dach von St. Michael

1760: Um diese Zeit wurde das alte Pfarrhaus von St. Michael, das jetzt noch steht, erbaut.

1780: Bobstadt gehört jetzt wieder zum Wormsischen Amt Lampertheim (früher Amt Stein).

1803: Auflösung des Kurfürstentums Mainz. Bürstadt kommt zum Großherzogtum Hessen.

1803: 25.2. - Bürstadt gehört ab jetzt zum Fürstl. Hess. Amt Lampertheim. Durch Auflösung des Bistums Worms und Besetzung der hessischen Truppen am 10.9.1802

1806: Der deutsche Kaiser Franz II. legt die Kaiserkrone nieder.

1806: Bei einer Gesamteinwohnerzahl von 1357 sind 27 Mitbürger jüdischen Glaubens.

1806: Bobstadt hatte 240 gezählte Einwohner bei 44 Familien.

1808: Mitte August wurde der neue Friedhof an der Friedhofsstraße eingeweiht.

1812: Rußlandfeldzug Napoleons - Heinrich Schremser aus Bürstadt war dabei. Ober-Schultheiß-Schremser-Straße.

1813: Völkerschlacht bei Leipzig - Niederlage Napoleons

1815: 2. Januar - Der Boxheimerhof hat 72 Bewohner, die bis auf einen protestanten alle katholisch waren. Es wird um Bitte eines Kirchleins vorgetragen. Sie sollte zu Ehren des Hl. Wendelinus gebaut werden. Am 7. April des gleichen Jahres wurde die Genehmigung zum Bau der Kapelle unter bestimmten Auflagen erteilt.

1815: Wiener Kongreß - Neue Grenzen werden gezogen.

1818: Fertigstellung der Kapelle auf dem Boxheimerhof. Sie gehört der Kath. Kirchengemeinde Bürstadt.

1824: 3. November - Der Reuterdeich bei Nordheim war gebrochen und die Fluten des Rhein überschwemmten das Ried. Bobstadt wurde hart getroffen und die Not war groß. Bobstadt zählte im Jahre 1824 bei 69 Familien 338 Einwohner. Auch 1882/83, bei der nächsten großen Rheinüberschwemmung, traf es Bobstadt wieder hart, genau wie Bürstadt.

1832: Auf dem Schloß Hambach in der Pfalz - Es wird für die Deutsche Einigung und eine Verfassung demonstriert.

1842: Im israelitischen Gemeindehaus in der Mainstraße wird ein jüdisches Frauenbad errichtet.

1848: Revolutionsjahr - Erste verfassungsgebende Nationalversammlung der deutschen Geschichte in der Paulskirche in Frankfurt.

1850: In den Jahrzehnten nach dem Revolutionsjahr 1848 sind viele Bürstädter und Bobstädter nach Amerika ausgewandert.

1852: Das Schul- und Rathaus in Bobstadt wird gebaut, heute Bürgerhaus.

1858: Der ehemalige Friedhof um St. Michael, der als Nutzgarten und später von der Gemeinde als Baumschule genutzt wurde, wird auf Anregung von Pfarrer Nuschel zu einer "schönen Anlage" umgewandelt. Bäume und Sträucher gaben der Anlage ein eigenes Flair. Nach 1918 verfiel die Anlage und bei der Erweiterung von St. Michael im Jahre 1926 wurde der Chor der erweiterten Kirche darauf errichtet.

1860: Der Friedhof über der Bahn Richtung Bobstadt, der noch heute genutzt wird, wird am 11. März eingeweiht. Der Friedhof an der Friedhofsstraße war voll belegt und wird stillgelegt.

1861: Bobstadt wird Posthilfsstelle

1861: Das neu erbaute israelitische Gemeindehaus in der Mainstraße 22 wird bezogen.

1861-1862: Bau der neuen Synagoge, die 1938 abgetragen wurde. Beide Synagogen standen in der Mainstraße 24.

1864: Erbauung eines neuen Friedhofkapellchens auf dem neuen Friedhof.

1866: Bruderkrieg - Österreich mit fast allen anderen deutschen Staaten gegen Preussen mit einigen kleinen norddeutschen Verbündeten. An diesem Krieg war von Bürstädter Seite Georg Franz Kreiner beteiligt, der am 13. Juli 1866 nahe des Ortes Hösbach bei Aschaffenburg gefallen ist und dort begraben wurde. Das Grab neben der Bundestraße 26 ist heute noch erhalten und wird vorbildlich gepflegt.

1867: In diesem Jahr hatte Bürstadt bei einer Gesamteinwohnerzahl von 2765, 50 Bürger israelitischen Glaubens. Dies war der höchste Stand aller Zeiten.

1869: 1. November - Einweihung der Bahnstrecke Worms-Bensheim

1870: 1870/71 Krieg gegen Frankreich. Bürstadt hatte ca.100 Mann unter Waffen und 4 davon sind gefallen.

1870: 25. Oktober - 6 Uhr abends - erhebt sich ein schwerer orkanartiger Sturm. Durch dieses Naturereignis war jedes Haus in Bürstadt beschädigt und die Ziegel abgedeckt. Die sich an der Kirche St. Michael am Dachgiebel auf beiden Seiten des Turmes befindlichen steinernen Zierpfeiler wurden stark beschädigt bzw. herabgeworfen. Sie mussten abgetragen werden.

1871: 18. Januar - In der französischen Residenz Versailles feierliche Kaiserproklamation - man proklamiert den preußischen König Wilhelm zum deutschen Kaiser.

1871: Bismarck (Reichskanzler) gründet das neue kleindeutsche Reich.

1871: Bobstadt hat 431 gezählte Einwohner.

1877: Im Frühjahr wird die Bahnstrecke Frankfurt-Mannheim (Riedbahn) eingeweiht und das Stationsgebäude erstellt.

1879: 17. Dezember - war der Rhein bei Worms zugefroren.

1882: Im Mai wird der kath. Pfarrer von St. Michael, Peter Itzel, von dem Taglöhner Fischbach erstochen. Bürstadt bekommt einen schlechten Ruf und erhält die Spitznamen "Messerstecher" und "Messerhelden".

1882: Dezember - Der Rhein hat Hochwasser - Zwischen Lampertheim und Rosengarten bricht der Rheindamm und große Teile des Rieds werden überflutet. Auch Bürstadt trifft es hart. Teile der Bürstädter Bevölkerung werden an die Bergstraße evakuiert.

1887: 8. Mai - wurde die zweite Hälfte des neuen Schulhauses in der Wilhelminenstraße seiner Bestimmung übergeben. Sie hatte vier Schulsäle und einige Kammern unter dem Dach.

1894: 11. November - wurde das von der Gemeinde neu erbaute Schwesternhaus in der Wilhelminenstraße eingeweiht. Die sich darin befindlichen Mainzer Schwestern widmeten sich der Krankenpflege und die Kleinkinderschule wurde dort untergebracht. Vorher befand sich die Kleinkinderschule im Anbau des Gemeindehauses neben der Kirche. In diesem Schwesternhaus war auch die Strickschule und die Nähschule untergebracht.

1900: Bobstadt wird Bahnhaltepunkt.

Kaiserliches Postamt
in der Mainstraße

1902: Leutnant Heinrich von Giess, geb. 1841 aus dem Hess. Militärsdienst mit 55 Jahren pensioniert, von da an Erforscher römischer Siedlungsplätze, gräbt vom 28. August bis 23. September in Bürstadt.

1910: 30.3. - erste Belegung im Gemeindefriedhof in Bobstadt.

Erstausgabe der

1913: Die kath. Bevölkerung von Bobstadt bildet eine eigene Kirchengemeinde und bleibt noch bis 1958 Filiale von St. Michael, Hofheim.

8.-11. Juni 1911 Kreisfeuerwehrtag
in Bürstadt

1914/18: Der Erste Weltkrieg - Niederlage - Kaiser Wilhelm II. geht nach Holland ins Exil.

1919: "Weimarer Verfassung" - Die nach Weimar einberufene verfassungsgebende Versammlung.

1925: Bei einer Gesamteinwohnerzahl von 7.144 sind 38 Mitbürger jüdischen Glaubens.

1925: Bobstadt hatte 786 gezählte Einwohner.

1926: Einweihung des Erweiterungsbaus von St. Michael.

Bürstadt 1926 - Der Ortskern

1926: Fertigstellung und Einweihung der Evangelischen Gustav-Adolf-Kirche.

1927: Bobstadt erhält die Not- oder Holzkirche für die kath. Kirchengemeinde.

1929: März - der Rhein bei Worms ist zugefroren.

1930: Umzug der Gemeindeverwaltung vom historischen alten Rathaus in das durch Kauf erworbene Dusebergsche Anwesen.

Bürstadt 1930 - Mainstrasse (Steinlache), 
rechts unten Friedhof

1931: Die "Boxheimer Dokumente" werden erstellt.

1933: Die Nationalsozialisten kommen an die Macht.

1933-1934: Durch einen Federstrich des Reichsstatthalters wurde durch die Gründung der selbständigen Gemeinde Rosengarten, die uralte, zu Bürstadt gehörende Germarkung "Wehrzollhaus" abgetrennt. Bürstadt hatte über viele Jahrhunderte hinweg freien Zugang zum Rhein und die Bürstädter konnten ihr Vieh am Rhein tränken, ohne fremdes Gebiet überqueren zu müssen.

Die Ernst-Ludwig Straße erhält eine 
Wasserleitung. Mit Pferdefuhrwerken wurden 
die Rohre vom Bahnhof angeliefert

1936: 10.7. - Einweihung des ersten Hess. Erbhofdorfes Riedrode. 28 Familien übernahmen 28 Erbhöfe.

1938: Nach der sogenannten Reichskristallnacht verlassen die letzten Bürstädter Bürger jüdischen Glaubens ihre angestammte Heimat. Einige waren schon vorher ausgewandert und mindestens 4 wurden in Konzentrationslagern umgebracht.

1939: Bürstadt erhält sein erstes Freibad.

1939: 15.5 - An diesem Tag hielt zum erstenmal ein Zug in Riedrode.

1939: Beginn des Zweiten Weltkriegs

8. Mai 1945: Ende des Zweiten Weltkriegs mit weltweit 63 Millionen Toten. Allein der Völkermord an Juden (Holocaust) fordert mindestens 5,6 Mio Tote.

Bürstadt hat im Zweiten Weltkrieg rund 500 Gefallene zu beklagen.

1945 ff: nach dem Krieg  nimmt Bürstadt zu den damals 9.000 Einwohnern noch ca. 1.200 Heimatvertriebene auf.

Die Nibelungenstraße von der Eisenbahnbrücke Richtung 
Osten fotografiert (1950).

Die Nibelungenstraße Richtung Innenstadt, links im Bild 
das Restaurant H.Bub (heute Schlecker Markt), 
davor steht die Holzschneidemaschine mit der Hans Bub 
den Bürgern das Holz geschnitten hat. Am rechten Hoftorpfosten 
sieht man noch die Tankstelle, welche der Familie Bub gehörte.

Die Nibelungenstraße vom

Karneval in Bürstadt um 1950. Prinz Peter wird am Bahnhof abgeholt, er kam mit dem 
Zug aus Hofheim. Man sieht das alte Stellwerk und den Wartesaal 
auf dem Bahndamm.

1952: Einweihung der evangelischen Kirche in Bobstadt.

1960: Die Albert-Schweizer-Schule wird gebaut.

1961: Einweihung der Neuapostolischen Kiche in Bürstadt.

1963: konnte die kath. Kirchengemeinde ihr neues Gotteshaus "St. Peter" einweihen.

1963: Die seit 1958 selbstständige Pfarrei St. Josef, Bobstadt, weiht die neue Kirche ein.

Renovierung des historischen Rathauses (1967)

1967: 1200 Jahre der ersten urkundlichen Erwähnung - Bürstadt werden die Stadtrechte verliehen.

Georg Krieg, Schäfer in Bürstadt
(1967)

1971: 15. Mai - Durch Grenzänderungsvertrag gibt Riedrode seine Selbständigkeit auf und wird in die Stadt Bürstadt eingegliedert.

1971: Bobstadt erhält eine Friedhofshalle.

1974: Beginn der Partnerschaft mit Krieglach/Steiermark.

1976: Bobstadt feiert sein 1200-jähriges Bestehen und erhält die Mehrzweckhalle als Schulturnhalle und zum Gebrauch für kulturelle Veranstaltungen.

1978: Einweihung der Gesamtschule/ Erich-Kästner-Schule.

1981: Fertigstellung des neuen Bürger-/Rathauses in der Rathausstraße 2 und
21. Hessentag in Bürstadt.

1982: Beginn der Partnerschaft mit Wittelsheim/Elsaß.

1988: Die Freiwillige Feuerwehr Bobstadt erhält ein neues Feuerwehr-Gerätehaus.

1988: Im Oktober 1988 waren auf Einladung des Magistrats der Stadt Bürstadt ehemalige Mitbürger jüdischen Glaubens, die heute im Ausland leben, zu Besuch in ihrer alten Heimat.

1988: Am 31.12. - hat Bürstadt 12.360 Einwohner, Bobstadt 2.258 Einwohner
und Riedrode 596 Einwohner = 15.214 Einwohner

1989: Beginn der Partnerschaft mit Glauchau / Sachsen.

1992
Stadtjubiläum-1225 Jahre der ersten urkundlichen Erwähnung im Codex des Klosters Lorsch. 10 Jahre Partnerschaft mit Wittelsheim/Elsaß-Frankreich.

1994
20 Jahre Partnerschaft mit der Marktgemeinde Krieglach /Steiermark-Österreich.

1995-1999: Sanierung des historischen Rathauses

Während der Sanierungsarbeiten

Historisches Rathaus erstrahlt In neuem Glanz

2004: In Bürstadt entsteht die größten Dachphotovoltaikanlage der Welt auf dem Gelände der TTS Spedition in der Waldgartenstraße.

Montage von Solarzellen auf dem ca.
40.000 m² großen Dach

Chronik von Hans Goll,
überarbeitet durch den MGV Sängerlust,
 Ergänzungen durch Hans Held